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Reeperbahn Festival 2011

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© ninazimmermann.com

Zum sechsten Mal fand rund um Hamburgs bekannteste Straße das Reeperbahn Festival statt. Das dreitätige Festival umfasste neben dem zentralen Musikprogramm in 40 Clubs und anderweitigen Locations auch wieder eine Campus-Sektion mit Panels, Konferenzen und Vorträgen zu Themen der Musik- und Veranstalter Branche.

Auf dem Festival – welches von rund 1.900 Fach- und Medienvertretern besucht wurde und laut Hamburger Abendblatt einen neuen »Maßstab [in] der Musikbranche« darstellt – präsentierten sich unter anderem verschiedene Länder und deren zumeist staatlich geförderten Musik(export-)Institutionen im Rahmen von so genannten show-cases. Im Zusammenhang mit der Thematik place branding und Stadtmarketing interessant: auch einzelne Städte/Stadtregionen nahmen die Gelegenheit war sich in auf dem Hamburger Kiez als lebhafte Musikstandorte zu präsentierten. So präsentierten sich das Popbüro Region Stuttgart gemeinsam mit dem Clustermanagement Musikwirtschaft Mannheim im Rahmen der Veranstaltung Stuttgart vs. Mannheim. Nicht ohne auch die urbanen Vorzüge beider Städte und die damit verbundenen Implikationen eines attraktiven Nachtlebens hervorzuheben. In Bezug auf den Titel der Veranstaltung betonte der Leiter des Popbüros Region Stuttgart, Peter James, in seiner knappen Eröffnungsrede, dass es keinesfalls eine Konkurrenz zwischen den Stuttgartern und den »Badensern« geben würde sondern man sich in seiner Arbeit eher gegenseitig bestärke. Ob die Verwendung des »ländle«läufig eher als despektierlich angesehenen Begriffs »Badenser« aus Unkenntnis geschah oder eine verdeckte Spitze war, blieb indes unklar.

Im Rahmen des Festivals widmeten sich einige Veranstaltungen auch dem Thema Live-Musik-Clubs. Im Rahmen der zweitägigen Campus-Reihe Club International wurde unter anderem – zunächst auf informeller Basis – die Sonderkommission Club gegründet. Die Kommission soll 2012 offiziell institutionalisiert werden und als Netzwerk und Interessensvertretung für Live-Musik-Clubs auf Bundesebene fungieren.

»Ziel der Soko Musik-Spielstätten wird es sein, eine funktionierende überregionale Struktur zur Vernetzung der Live-Musik-Clubs in Deutschland zu schaffen, wie sie bereits in Ländern wie Frankreich, Dänemark oder Holland existiert. Selbsthilfe und Austausch untereinander sind vorrangige Ziele, gleichzeitig soll die Soko Musik-Spielstätten ein Sprachrohr der deutschen Live-Musik-Clubs und ihrer gemeinsamen Anliegen zu Politik und Verwaltung sein. «

Vorbilder hierfür gibt es bereits im europäischen Ausland, die nicht nur erwerbswirtschaftliche Betriebe sondern auch soziokulturelle Zentren umfassen. Designierte Vorsitzende sind Magnus Hecht (Scheune e.V./Dresden) und Karsten Schölermann, Vorsitzender des Klubkombinats Hamburg und Betreiber des Clubs Knust (Hamburg). Mit Vertretern aus den Niederlanden, Belgien, Dänemark und Frankreich wurden zudem Erfahrungen im Zusammenhang mit Aufbau, Aufgaben und Effizienz solcher Netzwerke ausgetauscht und die Möglichkeiten internationaler Vernetzung erörtert. Weitere Themen waren GEMA-Tarife sowie der Themenkomplex (Lärm-)Emissionen. Die Club International Reihe wurde von der bundeseigenen Initiative Musik gGmbH gefördert.

Mit der Flatstock Poster Convention und Themenrundgängen wie der A Wall is a screen Tour umfasste das Reeperbahnfestival auch ein – größtenteils kostenloses – Kunstprogramm. Der Street Art Walk von Rudolf D. Klöckner von urbanshit.de zeigte die Bandbreite zeitgenössische Street Art in Hamburg-St. Pauli auf und sensibilisierte für deren Einbettung in den Quartierskontext im Spannungsfeld von Wohnquartier und Vergnügungsviertel, Musikkultur und urbaner Nachtökonomie.

www.reeperbahnfestival.com

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»Im Rahmen des Reeperbahn Campus-Projektes „Club International“ gründete sich am 22.9. die SoKo Musik-Spielstätten, das erste bundesweite Netzwerk für die Interessenvertretung der Live-Musik-Clubs in Deutschland.«

campus.reeperbahnfestival.com (23.10.2010): News: SoKo Musik-Spielstätten gründet sich beim Reeperbahn Campus
www.campus.reeperbahnfestival.com

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»Er betont zudem die Stärke, die die Marke allein durch ihren Namen besitzt: „Mit der Reeperbahn kann Hamburg auf eine historisch gewachsene, weltweit bekannte Location für Livemusik verweisen. Sie ist einzigartig, unverwechselbar und ein Mythos.“«

»Derzeit setzt sich das Budget des Festivals zusammen aus 50 Prozent Ticketverkäufen, knapp 20 Prozent Sponsoring sowie 30 Prozent öffentlichen Geldern.«

Abendblatt (22.09.2011): Reeperbahn-Festival 2011 Hamburg läuft Berlin im Pop den Rang ab
Das Hamburger Reeperbahn-Festival ist zum Maßstab der Musikbranche gereift. Wie ist es dazu gekommen? Eine Rückblende.
Artikel von Birgit Reuther

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